Das Ausmaß der Verblendung und moralischen Verirrung in manchen „linken“ akademischen Gruppen sei deprimierend, schreibt Hans Rauscher im österreichischen „Standard“.
Er geht auf Vorfälle an österreichischen Universitäten ein, «bei denen es zu einer wahnwitzigen Tatsachenverdrehung bezüglich des Massenmordes der Hamas-Mörderbanden am 7. Oktober in Israel kommt».
Bei einer (nicht genehmigten) „Free Palestine“-Veranstaltung an der Universität für angewandte Kunst in Wien forderte eine Rednerin, das Massaker am 7. Oktober mit 1.200 Toten, vergewaltigten Frauen und ermordeten Babys nicht mehr zu erwähnen. Sie rief ins Mikrofon: „There was no aggression!“
Angehörige der jüdischen Hochschülerschaft, die den Auftritt filmten, wurden angegriffen. Vorher schon kam es auf der privaten Central European University (CEU) zu einer Störung eines Vortrags über Terrorismus durch Palästinensersympathisanten.
Hans Rauscher schreibt zu dieser Verblendung:
«Wenn eine Untersuchung eines palästinensischen Umfrageinstituts im Westjordanland ergibt, dass 72 Prozent die „Offensive“ der Hamas für richtig halten, dann mag man das auch als Reaktion auf die verhängnisvolle Kriegsführung der Israelis in Gaza erklären. Aber die Leugnung der Hamas-Bestialitäten durch westliche Hochschulbesucher verrät ein verstörendes Ausmaß an bewusster Realitätsverweigerung und Victim-Blaming.»
Quelle:
HANS RAUSCHER: Akademische Verblendung (Der Standard)
Ergänzungen zur «akademischen Verblendung»:
☛ Hintergrund dieser Verblendung sind oft fragwürdige bis abstruse Theorien aus Identitätspolitik und Postkolonialismus, die sich in den letzten Jahren an Universitäten festgesetzt haben. Siehe dazu:
Postkolonialismus auf Abwegen: Begeisterung für Osama Bin Laden
☛ Eine Rolle spielt auch ein irregeleiteter Antiimperialismus. Siehe dazu:
Wie Antiimperialismus zu Antisemitismus führt
☛ Zu den Vorfällen an der Central European University (CEU):
Antisemitismus an der Central European University (CEU) in Wien
☛ Der Psychiater Frank Urbaniok beschreibt die akademische Verblendung in seinen eigenen Worten auf YouTube:
«An unseren Universitäten sind diverse, über viele Jahre herangezüchtete und von zentralen demokratischen und liberalen Werten weit entfernte Biotope entstanden. Dort ist in einer sich selbst bestätigenden Parallelkultur ein radikaler pseudointellektueller Pöbel – wenn auch nicht immer, aber mit oft klarem migrationsproblematischen Akzent – herangereift. Hier besteht Korrektur- und Handlungsbedarf.»
Den letzten Satz von Urbaniok kann man nur dreifach unterstreichen: Es besteht Korrektur- und Handlungsbedarf. Theorien aus Identitätspolitik und Postkolonialismus sind über weite Strecken viel mehr Ideologie als Wissenschaft. Die Gesellschaft braucht keine Akademikerinnen und Akademiker, die mit solchem Schrott radikalisiert wurden.
Hier das Kurzvideo von Frank Urbaniok (2,52 Minuten)