In den letzten Wochen hat sich an Universitäten in den USA, aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ein Antisemitismus gezeigt in einem Ausmass, das absolut erschütternd ist. Diese akademischen Verirrungen basieren hautsächlich auf Theorien des Postkolonialismus und der Gender-Studies. Der Rechtsextremismusforscher Bernhard Weidinger schildert im «Standard» Beispiele von der Central European University (CEU) in Wien. Hier ein Zitat aus dem eindrücklichen Artikel:
«Am 24. Oktober veröffentlichten Mitglieder des CEU-Departments für Gender Studies ein Statement. Sein erster Satz stellt unumwunden klar, worum es geht: um eine Verurteilung der Reaktion auf das Massaker. „We, the undersigned, write as our condemnation of the military retaliation by the State of Israel against the Palestinian civilians of Gaza.“ Nach einer dürren Verurteilung der Ereignisse des 7. Oktober ergeht man sich in einer Generalabrechnung mit Israel. Der Schlussakkord: „Silence is not an option.“
Das ist insofern überraschend, als Schweigen bislang die bevorzugte Option des Instituts war: auf seiner Website findet sich über die letzten zehn Jahre kein einziges derartiges Statement zu irgendeinem gewaltsam ausgetragenen Konflikt. Auch bei massiven Angriffen auf Frauen- und Homosexuellenrechte blieb man still, von Iran und Taliban bis Trump und US Supreme Court. Ebenso im Fall der Massenvergewaltigungen, öffentlichen Demütigung, Folter, Ermordung und Entführung von Mädchen und Frauen am 7. Oktober durch Hamas‘ Gotteskrieger für Geschlechterapartheid. Im Falle des israelischen Gegenschlags jedoch konnte man nicht länger schweigen – und entdeckte „Palestine as a feminist issue“.
Quelle:
Nahostdiskurs an Unis: Amerikanisierung der anderen Art (Standard)
Anmerkungen zum Antisemitismus an der CEU
☛ Die CEU wurde gegründet durch den Investor und Philanthrop George Soros, der weltweit Initiativen der Zivilgesellschaft zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaat gefördert hat und dadurch zum Lieblingsfeind von Rechtspopulisten, Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretikern wurde.
Die CEU in Wien brüstet sich auf ihrer Website mit ihrem Bekenntnis zu einer offenen, pluralistischen Gesellschaft und spart nicht mit Begriffen wie Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit der Medien usw.
Umso befremdlicher ist es, wenn an der CEU eine Ideologie propagiert wird, die mit der islamistischen Hamas kompatibel ist.
☛ Bernhard Weidinger zeigt im oben aufgeführten Zitat überaus deutlich die doppelten Standards, von denen das Statement aus dem CEU-Department für Gender Studies geprägt ist. Israel wird komplett anders behandelt als alle anderen Staaten. Diese doppelten Standards sind ein Indikator für israelbezogenen Antisemitismus.
☛ Siehe auch:
Postkolonialismus auf Abwegen: Begeisterung für Osama Bin Laden
Wie Antiimperialismus zu Antisemitismus führt
Feminismus schweigt zur Vergewaltigung von Jüdinnen durch Hamas-Terroristen