Die Schule in Stäfa hat wie in vorhergehenden Jahren einen obligatorischen «Gender-Tag» angekündigt. SVP-Nationalrat Andreas Glarner nahm die Ankündigung zum Anlass für aggressive Polemik. Dabei veröffentlichte er auch die Telefonnummer der zuständigen Schulsozialarbeiterin, was Beschimpfungen und Drohungen zur Folge hatte. Die Schule Stäfa sagte daraufhin ihren «Gender-Tag» ab.
Seither tobt im Netz eine Auseinandersetzung, die als Beispiel für Polarisierung dienen kann.
Die einen empören sich über die Schule Stäfa, die anderen verteidigen den «Gender-Tag».
Auf der Stecke bleibt die entscheidende Frage: Was sollte an diesem Gender-Tag vermittelt werden?
«Gender» ist ein Begriff, der insbesondere in der linken Identitätspolitik zentrale Bedeutung hat. Auf der Ankündigung zum «Gender-Tag» prangt zudem ein Logo der Transgender-Lobby und die hat natürlich eine politische Agenda.
Kein Wunder, dass sich die Rechten hier getriggert fühlen. Das rechtfertigt aber in keinem Fall aggressive Beschimpfungen und Drohungen.
Die blinde Verteidigung des «Gender-Tags» ohne jede Kenntnis über den Inhalt der Veranstaltung ist aber auch fragwürdig. An diesem Punkt braucht es mehr Information über Identitätspolitik.
Buchempfehlungen dazu:
☛ „Zynische Theorien:
Wie aktivistische Wissenschaft Race, Gender und Identität über alles stellt – und warum das niemandem nützt“, von Helen Pluckrose und James Lindsay, C. H. Beck Verlag 2022.
☛ „Material Girls – Warum die Wirklichkeit für den Feminismus unerlässlich ist„, von Kathleen Stock, Edition Thiamat 2022.
Weitere Bücher zum Thema unter dem Menüpunkt «Buchempfehlungen».
Die Polarisierung, wie wir sie nun auch in der Auseinandersetzung um den «Gender-Tag» an der Schule Stäfa sehen, schadet jedenfalls der Demokratie. Es bilden sich auch bei diesem Thema Lager, die kaum mehr miteinandander sprechen können oder wollen. Das ist verheerend. Wer bei dieser Polarisierung nicht mitmachen will, sollte sich beide Lager mit kritischer Distanz anschauen.