Peter Köpf und Zana Ramadani haben mit «Woke» ein sehr aktuelles Buch veröffentlicht. Sie beschreiben die mit der «Woke»-Ideologie verbundenen Auswüchse der Identitätspolitik prägnant und gut verständlich. Sie versteigen sich dabei nicht in abstrakten theoretischen Diskussionen, sondern bleiben konkret und eher alltagsnah. Interessant beschrieben sind zum Beispiel die Folgen der «Woke»-Ideologie in der Kultur, zum Beispiel im Film und im Theater.
Die Auswirkungen der «Woke»-Ideologie auf Gesellschaft, Demokratie und Wissenschaft sind in der breiten Öffentlichkeit noch viel zu unterbelichtet und müssen dringend zum Thema werden. Das Buch «Woke» von Peter Köpf und Zana Ramadani bietet dazu einen sehr guten Einstieg.
Der Verlag schreibt zum Buch «Woke»:
«Sie halten sich für wissend und klüger als die Mehrheit: die »Aktivisten« der WOKENESS. Ihr Marsch durch die Institutionen verändert die Regeln in Hochschulen, Verwaltung, Medien und Parteien. Im Kampf für immer mehr angebliche Opfergruppen nötigen sie der Mehrheit neue Regeln auf – ohne demokratische Legitimation. Was die WOKEN für eine egalitäre Politik halten, ist eine elitäre. Wer sich wehrt, wird ausgegrenzt und diffamiert. Wohin aber gehen Menschen, wenn sie sich von den Säulen des Staats bevormundet sehen? WOKENESS ist toxisch für die Demokratie, ein Segen für die Rechtsaußen. Eine muslimisch-migrantische Feministin und ein »alter weißer Mann« fürchten: Unsere Demokratie ist in Gefahr.»
Zitat aus dem Buch «Woke»:
«Die Demokratie und ihre wichtigsten Werte sind nicht nur von aussen gefährdet, etwa von aggressiven Mächten wie Putins Russland, sondern auch von den Spaltern innen: Was in den USA bereits geschehen zu sein scheint – eine tiefe politisch-kulturelle Spaltung -, kann auch mitten in Europa geschehen. Der zornige Zank einer identitären, vielfach zersplitterten und doch einig agierenden Klientelklasse eskaliert bedenklich. Keine Kommunikationskultur mehr. Kampf und Krampf an allen Fronten. Radikalisierung und Lagerbildung: Feministinnen gegen alte weisse Männer, Genderfeministinnen gegen Urfeministinnen, Jung gegen Alt, Veganerinnen gegen Fleischesser, LGBTQ-ler gegen Cisgender. Jeder gegen jeden. Je lauter, desto erfolgreicher, je ätzender, desto medien- und niederträchtiger. Überall kleine Gruppen, die sich von den anderen diskriminiert fühlen. Wer so agiert, ist immer in der Minderheit, fühlt sich benachteiligt und legitimiert, dagegen vorzugehen. Wie lange hält eine demokratische, offene Gesellschaft das Stakkato der schreienden Spalter noch aus? Das Schuldigsprechen? Den Hass? Die Gewalt? Das Exkludieren im Namen der Inklusion.»
Quelle:
«WOKE – Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht», von Peter Köpf und Zana Ramadani, Quadriga Verlag 2023