Zwischen dem Judenhass der Nazis und dem Judenhass der Hamas gibt es viel mehr Gemeinsamkeiten als auf den ersten Blick ersichtlich. Denn der Judenhass der Hamas nährt sich nicht nur aus dem Kampf um Territorien in Palästina und aus der der Existenz Israels. Der Judenhass der Hamas hat viel ältere Wurzeln. Zu diesem Thema forscht der Politikwissenschaftler und Historiker Matthias Küntzel.
Judenhass und Erlösungsantisemitismus
Matthias Küntzel schreibt zu den Gemeinsamkeiten im Judenhass der Nazis und der Hamas:
«Wenn wir den Judenhass der Nazis mit dem der Hamas vergleichen, stoßen wir auf Ähnlichkeiten und auf Unterschiede. Die gemeinsame Schnittmenge besteht darin, dass es sich in beiden Fällen um einen Erlösungsantisemitismus handelt, um redemptive antisemitism, so das von Saul Friedländer geprägte Wort. Dieser macht die Juden für alles Übel in der Welt verantwortlich und will die Welt durch Ausrottung der Juden erlösen. Befreiung durch Vernichtung: Mal als religiöse Utopie, um ewigen Frieden nach den Vorgaben der Scharia zu erkämpfen, mal als deutsche Utopie, um die Welt unter dem globalen Schatten des Hakenkreuzes zu vereinen.»
Die Propaganda der Hamas-Terrororganisation und ihrer Unterstützer schwadroniert ständig vom Genozid, den Israel angeblich im Gazastreifen begehen soll. Diese Unterstellung ist aus der Luft gegriffen und sie blendet zudem aus, dass der Judenhass der Hamas von Anfang an genozidale Absichten hat. Es ist das erklärte Ziel der Hamas die Juden nicht nur in Israel, sondern auch in anderen Teilen der Welt auszurotten.
Unterschiede zwischen Nazis und Hamas
Matthias Küntzel zu den Unterschieden zwischen Nazis und Hamas:
«Während die Nazis ihre Massaker jedoch verstecken, nutzten die Islamisten Bodycams und Helmkameras, um ihre bestialischen Morde über die sozialen Medien zu verbreiten. Die Hamas wollte ausdrücklich die Welt als Zuschauer ihrer Grausamkeiten um sich versammeln, um diese einzuschüchtern und um öffentlich in ihrer Siegesgewissheit zu schwelgen.»
Küntzel geht auch auf die spezielle Stellung ein, welche die Religion im Leben von Islamisten hat. Auch dieser Aspekt unterscheidet den Judenhass der Hamas von demjenigen der Nazis:
«Wir leben in einer säkularisierten Gesellschaft und machen uns auch deshalb keinen Begriff, welch Bedeutung die Religion für Islamisten hat. Für sie ist Religion kein Teil des Lebens, sondern das Leben ist Teil des Islams. Für sie ist die islamische Geschichte nichts anderes als die Vollendung des Zwecks menschlicher Geschichte unter göttlicher Führung.
Dass sich hierbei die Überlegenheit des Islam erweisen wird, und sei es durch Massaker an Juden, steht für sie ganz außer Frage. Ihnen gilt deshalb das Massaker vom 7. Oktober als Modell; als Vorstufe der Befreiung. Man werde den 7. Oktober stets wiederholen, prahlt die Führung der Hamas, bis Israel verschwunden sei.»
Die Nazis haben den Judenhass im Nahen Osten während dem Zweiten Weltkrieg mit massiver antisemitischer Radiopropaganda in arabischer Spreche gefördert. Das hatte Nachwirkungen bis weit über die Kriegszeit hinaus und bis in die Gegenwart. Hitler wird im arabischen Raum auch heute noch oft sehr positiv gesehen. Die gefälschten «Protokolle der Weisen von Zion» als wirkmächtige antisemitische Verschwörungstheorien spielte eine wichtige Rolle im Judenhass der Nazis und ebenso im Judenhass der Hamas, die in ihrer Gründungscharta auf dieses Pamphlet Bezug nimmt.
Zu den intensiven Beziehungen zwischen den Nazis und den palästinensischen Arabern hat Matthias Küntzel ein sehe informatives und lesenswertes Buch geschrieben:
«Nazis und der Nahe Osten – Wie der islamische Antisemitismus entstand»
Quelle der Zitate:
«Das Massaker der Hamas und seine Folgen», von Matthias Küntzel
Ergänzung:
☛ Zur Ideologie der Hamas siehe auch:
Islamismus als antidemokratische Ideologie.
☛ Ein Vortrag von Matthias Küntzel: Woher kommt der Antisemitismus im Nahen Osten?