Sie wird gerade weltweit verbreitet, die Lüge vom Genozid im Gaza-Streifen. Und das vor allem von Islamisten und identitätspolitischen Linken, die hier Hand in Hand unterwegs sind. Einer, der sich diesem falschen Vorwurf vehement entgegenstellt, ist der linke US-Politologe Mitchell Cohen. Die Bedeutung von Begriffen dürfe nicht verfälscht werden, sagt Cohen in einem Gespräch mit dem Magazin «Jungle World». Wenn man glaube, dass Israel im Gaza-Streifen einen Genozid verüben wolle, dann glaube man auch, dass die Deutsche Demokratische Republik demokratisch war.
Nach einer Begründung gefragt, weshalb er den Vorwurf, Israel verübe einen Genozid, zurückweise, sagt Mitchell Cohen:
«Ein Genozid richtet sich gegen eine ganze Bevölkerung. Israel kämpft gegen die Hamas, die den Waffenstillstand am 7. Oktober gebrochen hat und sich hinter Zivilisten verschanzt. Die Hamas hat in der Vergangenheit immer wieder Waffenstillstände gebrochen. Ich würde nicht sagen, dass alles, was Israel tut, richtig ist, aber die grundsätzliche Verantwortung für die Opfer dieses Krieges liegt bei der Hamas.»
Perfider Genozid-Vorwurf
Die Sprechchöre der Demonstranten an der Columbia University ähnelten Hamas-Slogans, die nur etwas für ein westliches Publikum aufbereitet seien:
«Der Ruf ‘From the river to the sea, Palestine will be free’ wiederholt beispielsweise den Ruf der Hamas und extremer arabischer Nationalisten nach einem muslimischen oder arabischen Palästina. Das bedeutet die Eliminierung Israels, keine Zwei-Staaten-Lösung.»
Quelle:
»Die Linke verteidigt heute die Hamas wie früher Stalin« (Jungle World)
Anmerkung:
Der Genozid-Vorwurf ist nicht nur deshalb perfide, weil er sachlich falsch ist. Damit wird auch eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Es ist die Hamas und das hinter ihr stehende iranische Regime, die eine Auslöschung Israels und die Tötung aller Juden zum erklärten Ziel haben.
Den Genozid-Vorwurf weist auch die linke «Gesellschaft für kritische Bildung» in einer Stellungnahme zurück. Siehe dazu:
Irreführender Genozid-Vorwurf zur Diffamierung Israels
Es ist also nicht die ganze Linke, die auf die Hamas-Propaganda vom Genozid abfährt. Es ist eine Linke, die sich durch Identitätspolitik von ihren Kernanliegen entfernt hat. Für die Zukunft der Linken ist es essenziell, dass sie diesen identitätspolitischen Irrweg wieder verlässt.
Siehe auch:
Identitätspolitik als Gift für die Demokratie
Verblendete «Queers for Palestine»
Monströse Reaktionen auf das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023
Woke-Extreme fördern Antisemitismus
Harvard Universität: Postkolonialismus & Antisemitismus Hand-in-Hand
Iran: Antisemitismus als Staatsideologie
Allianzen zwischen rechtem, linkem und muslimischem Antisemitismus?
Postkolonialismus als Quelle von Judenhass
Palästinensischer Friedensaktivist: Die Hamas ist keine Widerstandsbewegung
Hamas-Massaker und akademische Verblendung