Die Psychologin Esther Bockwyt hat sich mit dem Thema «Wokeness / Identitätspolitik» aus der Perspektive ihres Faches befasst und kommt dabei zu interessanten Erkenntnissen. Während Wokness / Identitätspolitik in der Öffentlichkeit oft durch lautstarke Kundgebungen und schrille Selbstdarstellungen auftritt, schaut sich Esther Bockwyt also das Innenleben der Aktivisten an. Und es lohnt sich, ihr dabei zu folgen.
Derr Verlag schreibt zum Buch von Esther Bockswyt:
«Was als linke Identitätspolitik einst progressiv gedacht war, hat längst die Schwelle zu einer militanten Ideologie überschritten, analysiert die Psychologin Esther Bockwyt. Auf Basis einer pauschalen Einteilung von Menschen in Opfergruppen und Privilegierte wird abgeleitet, wer was wann sagen oder tun darf.
So kritisch wie ausgewogen und vor allem fernab der schrillen Tonlagen des Feuilletons erfasst Bockwyt das Thema Wokeness erstmals aus psychologischer Perspektive und fragt: Wie ist eine „woke Psyche“ verfasst, wenn Narzissmus, Gewissenhaftigkeit oder Aggression ein gesundes Maß überschreiten? Wie entsteht im Zusammenspiel mit Gruppendynamiken überhöhte Meinungskontrolle, die zur Cancel Culture, also dem Boykott von Personen, Gruppen oder Kultur, führen kann?»
Quelle:
«Woke – Psychologie eines Kulturkampfs» von Esther Bockwyt, Westend Verlag 2024
Zitate aus dem Buch von Esther Bockwyt
Im Vorwort schreibt die Autorin:
«Woke Ideen und Forderungen scheinen zu spalten, zu irritieren und manch einen Zeitgenossen zu nerven. Gelebte und institutionalisierte Wokeness geht alle Menschen an. Denn Wokeness beinhaltet mehr als markante, für manch einen als Nebensächlichkeiten erscheinende Skurrilitäten wie eine gemassregelte Seniorengruppe, die Sombrero-Kostüme tragen möchte, oder den Versuch, ein vermeintlich sexistisches Schlagerlied von Volksfesten zu verbannen. Warum die sich in Institutionen und Regierungspraktiken ausbreitenden woken Gedankenschemata letztlich alle Menschen betreffen, soll in diesem Buch verständlich werden….
Eine Psychologie der Wokeness zu beschreiben, bedeutet einerseits ebendieses Menschenbild zu verstehen und zu überprüfen, aber auch die konkreten Verhaltensweisen gelebter Wokeness, von Aktivisten, Organisationen, Institutionen und Medienvertretern psychologisch zu erklären……
In diesem Buch wird Wokeness aus psychologischer Perspektive kritisch betrachtet, allerdings nicht ohne die positiven Aspekte ebenfalls zu beleuchten und nicht ohne die ihr entgegengesetzen Strebungen im Sinne einer Dynamik mit aufzugreifen.» (Seiten 12/13)
Quelle:
«Woke – Psychologie eines Kulturkampfs», von Esther Bockwyt, Westend Verlag 2024.
Anmerkung:
☛ Wokeness aus psychologischer Perspektive ist auch Thema in diesem Buch:
«Gefangen in der Opferrolle – Warum Wokeness scheitert». Autor ist der Psychologe Varnan Chandreswaran. Buchbesprechung und Zitate daraus hier.
☛ Gegen Wokeness bzw. Identitätspolitik gibt es viele Argument aus Wissenschaft, Politik und Philosophie. Dass Esther Bockwyt und Varnan Chandreswaran diese Theorien und Aktivitäten aus psychologischer Sicht unter die Lupe nehmen und dabei auch die Studienlage einbeziehen, ist sehr wertvoll.
☛ Nachfolgend Interviews mit Esther Bockwyt auf YouTube: