Ulrike Ackermann geht in ihrem Buch vor allem auf die zunehmende Polarisierung im politischen Diskurs ein und plädiert dafür, die politische Mitte intellektuell neu zu besetzen. Die großen gesellschaftlichen Debatten werden heute nicht mehr aus der politischen Mitte herausgeführt, sondern entzünden sich von den Rändern her und münden in Rechts-Links-Konfrontation. Die Politikwissenschaftlerin und Soziologin Ulrike Ackermann plädiert in ihrem Sachbuch für eine Rückbesinnung auf antitotalitäre und liberale Traditionen. Um unsere Demokratie aus der Krise herauszuführen, müsse die politische Mitte neu besetzt und gestärkt werden. Es sei an der Zeit, die ideologische und moralische Polarisierung aufzubrechen.
Ackermann schildert eindrücklich, warum wir dem Furor des Fundamentalismus, der von Rechten, Linken und Islamisten gleichermaßen bedient wird, entgegentreten müssen.
Zitat aus dem Buch von Ulrike Ackermann:
Ulrike Ackermann plädiert für einen Liberalismus mit antitotalitärer Erdung:
«Was wir brauchen, um dem Furor dieses identitären Fundamentalismus, der von Rechten, Linken und Islamisten gleichermassen bedient wird, entgegenzutreten und zu entzaubern, ist eine antitotalitäre Selbstaufklärung, die aus der politischen Mitte kommt……
Verteidigt die Säkularität, denn sie ist eine Quintessenz unserer freiheitlichen Ordnung und Lebensweise.
Ja, wir brauchen weiterhin Intellektuelle, die lautstark die Universalität der Aufklärung, der Vernunft und die Wertschätzung des Individuums und seiner Freiheiten gegenüber dem Kollektiv verteidigen, gerade in Zeiten einer krisenhaften Demokratie und zunehmender westlicher Selbstzweifel. Doch ein Liberalismus ohne antitotalitäre Erdung ist zahnlos, nicht robust und geschichtsvergessen. Deshalb lohnt es sich, wieder an die antitotalitäre Tradition der Intellektuellen, die sich vor siebzig Jahren um den Kongress für kulturelle Freiheit scharten, anzuknüpfen und damit die Mitte neu zu beleben. Es wäre – bei aller Skepsis und Ungewissheit – einen Versuch wert, damit in Deutschland und Europa wieder eine Heimat zu finden.»
Quelle:
«Das Schweigen der Mitte – Wege aus der Polarisierungsfalle», von Ulrike Ackermann, wbg Theiss Verlag 2020.
Ausserdem:
Das Schweigen der Mitte (mit Ulrike Ackermann), Podcast der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung:
Ein weiteres Buch von Ulrike Ackermann:
„Die neue Schweigespirale: Wie die Politisierung der Wissenschaft unsere Freiheit einschränkt“, wbgTheiss Verlag 2022. Siehe dazu auch: Buchbesprechung und Zitate.