Tech-Milliardär Elon Musk war einer der wichtigsten Grossspender von US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf 2024. Mehr als 246 Millionen Euro spendierte Musk an die Trump-Kampagne. Damit erkaufte er sich Einfluss auf Trump, den er auch für seine Firmen Starlink, Tesla, X und SpaceX nutzen kann. Da Donald Trump hochgradig korrupt ist, ist es nicht überraschend, dass sich erste Deals für Musk abzeichnen.
Einem Bericht der Financial Times zufolge will US-Handelsminister Howard Lutnick eine milliardenschwere Breitbandförderung zu Starlink umleiten. Das Geld war bisher überwiegend für Glasfaseranschlüsse vorgesehen. Dieser Umschwung könnte Elon Musks Starlink zweistellige Milliardenumsätze zusätzlich verschaffen.
Derzeit bietet Starlink vielen Haushalten in den USA offenbar eine bessere Bandbreite als angejahrte DSL-Verbindungen. Glasfaserverbindungen sind aber in den meisten Fällen überlegen. Mit ihnen sind bedeutend raschere Verbindungen für mehr Haushalte möglich, bei vergleichsweise tieferen Kosten, da die Infrastruktur wartungsarm ist, während Starlink immer neue Satelliten ins All schießen muss. Die Biden-Regierung hatte zudem beabsichtigt, dass der Aufbau der Infrastruktur der lokalen Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt zugutekommen soll. Bei Starlink ist das nicht der Fall. Dennoch verlangt Lutnick einen »technologieoffenen« Ansatz bei der Vergabe der Staatsgelder. Die Wählerinnen und Wähler Trumps werden davon kaum profitieren, Musk aber schon.
Musk will den Staat einerseits zerstören, und ihn gleichzeitig aussaugen, wo immer es geht.
Quellen:
Satellit statt Glasfaser: US-Regierung plant Milliardenförderung für Elon Musks Starlink (Spiegel online)
Zahlen der Wahlkommission: Musk spendete 260 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf (n-tv)
Das Umschwenken auf Starlink ist ein Beispiel für die Vermischung staatlicher und privater Interessen, also für Korruption
Die Tech-Milliardäre, die Trump im Wahlkampf finanziert haben, werden noch viele Gelegenheiten haben, den Staat, den sie verachten, zu plündern. Dass es auch in Europa Leute gibt, die den korrupten Autokraten Trump für einen Heilsbringer halten, zeugt von grosser Verblendung. In Deutschland finden sich solche Figuren – wenig erstaunlich – bei der AfD, wie das Beispiel Alice Weidel zeigt. In der Schweiz ist es die Elite der einst patriotisch gesinnten SVP, die auf Autokraten wie Trump, Putin und Orban abfährt – am krassesten verhält sich hier der Autokraten-Influencer Roger Köppel mit seinem einst renommierten Blatt «Weltwoche». Trump wirkt in diesen Kreisen bereits stilbildend, was die verluderte Debattenkultur angeht.
Ausserdem:
► In den USA sind Anzeichen einer sich entwickelnden Plutokratie zu sehen (= Herrschaft der Superreichen):
Plutokratie als Totengräber der Demokratie
► Europa sollte dringend seine Abhängigkeit von den USA reduzieren, wo immer es geht. Das betrifft die Rüstung, aber auch den ganzen digitalen Bereich, zu dem natürlich auch Starlink gehört.
► Wir sollten in allen europäischen Ländern entschieden gegen Autokraten-Influencer vorgehen und sie politisch isolieren. Siehe auch:
Warum feiert Roger Köppel den Autokraten Viktor Orban?
Buchtipp: «Die Achse der Autokraten», von Anne Applebaum
Zur schwierigen Opposition gegen Autokraten
Die AfD ist eine «Alternative für Diktatoren»