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Taras Chmut: «Russland wird uns verarschen»

25. Dezember 2024

Taras Chmut ist Vorsitzender der ukrainischen Militär-Nichtregierungsorganisation Come Back Alive. Er hält eine Aussetzung der Kampfhandlungen im Krieg mit Russland für ein schlechtes Szenario, weil das Kreml-Regime aus seiner Sicht früher oder später unweigerlich jegliche Vereinbarungen brechen werde. Auf die Frage, was seiner Meinung nach einen Sieg für die Ukraine bedeuten würde, erläutert Taras Chmut in einem Gespräch mit dem Portal Ukrainska Pravda:

„Die Wahrung der ukrainischen Staatlichkeit, Unabhängigkeit und unserer eigenen unabhängigen Vision des zukünftigen Entwicklungspfads.“

Eine Niederlage dagegen würde den Verlust der Staatlichkeit und der Territorien der Ukraine bedeuten und zudem auch den Verlust der Unabhängigkeit bei Entscheidungen, wohin und wie die Ukrainer voranschreiten sollten. Auf die Frage, ob ein Einfrieren des Krieges als Verlust angesehen werden könne, sagt Taras Chmut:

„Das ist ein sehr schlimmes Szenario für uns. Russland wird uns verarschen.“

Quelle: n-tv

Taras Chmut hat gute Gründe für sein Misstrauen

Russland hat derart viele Abmachungen und Verträge gebrochen, dass Taras Chmut sehr gute Gründe hat für sein Misstrauen. Die Versprechungen Putins sind nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind. Der Osteuropa-Experte Andreas Umland hat dazu eine Liste mit Beispielen aufgestellt:

– Belowesha-Abkommen zur Auflösung der UdSSR 1991,

– Russisch-Moldauischer Truppenabzugsvertrag 1994,

– Budapester Memorandum zum NVV 1994,

– Russisch-Ukrainischer Freundschaftsvertrag 1997,

– Istanbuler OSZE-Dokument 1999,

– Russisch-Ukrainischer Grenzvertrag 2003,

– Russisch-Georgischer Waffenstillstandsvertrag 2008,

– Russisch-Ukrainischer Flottenvertrag 2010,

– Genfer Deklaration der EU, USA, Russischen Föderation & Ukraine April 2014,

– Minsker Protokoll September 2014,

– Minsker Abkommen Februar 2015,

…und darüber hinaus eine Reihe weiterer bi- und multilateraler Vereinbarungen, in denen Russland die Unverletztlichkeit von Grenzen und die Anerkennung der Souveränität postsowjetischer Staaten versprochen hat.

Russland ist meilenweit von einem Rechtsstaat entfernt. Daher ist es nicht vollkommen überraschend, dass das Land sich nicht verlässlich an Verträge hält. Ja, die Gefahr besteht, dass Russland während einem Einfrieren der militärischen Auseinandersetzungen sich regenerieren und bei nächster Gelegenheit wieder zuschlagen wird. Putin wird seinen imperialen und revisionistischen Traum nicht so rasch aufgeben.

Quelle:

Russlands gebrochene Versprechungen und Verträge….

Der Militäranalyst Taras Chmut fiel im letzten Jahr auf mit der Aussage, Panzer aus westlicher Produktion seien nicht für einen Krieg dieser Intensität geeignet, wie er in der Ukraine stattfindet. Die westlichen Verbündeten sollten stattdessen verstärkt einfachere und billigere Systeme liefern, dafür aber in grösseren Mengen. Viele westliche Panzer würden im Ukraine-Krieg nicht funktionieren, weil sie nicht für einen totalen Krieg entwickelt wurden, sondern für Konflikte von geringer oder mittlerer Intensität. Das ist eine bedenkenswerte Aussage, die bei der dringend notwendigen Auf- bzw. Nachrüstung der westlichen Demokratien einbezogen werden sollte.

Quelle dazu:

Westliche Panzer funktionieren im Ukraine-Krieg nicht, weil sie nicht für einen Konflikt dieser Intensität konzipiert wurden, sagt ein Militäranalyst (businessinsider)

Kategorie: Russland, Ukraine Stichworte: Andreas Umland, Budapester Memorandum, Demokratien, EU, Kreml, Kreml-Regime, Osteuropa, OSZE, Putin, Rechtsstaat, Russland, Taras Chnut, UdSSR, Ukraine, USA, westliche Demokratien

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