«Wie der Westen seine eigene Zukunft verspielt» lautet der Untertitel des sehr lesenswerten Buches von Noam Petri & Franziska Sittig. Sie zeigen auf, wie Identitätspolitik sich in weiten Bereichen des akademischen Milieus durchgesetzt hat und welche Folgen das für Universitäten hat, aber auch für Demokratie und Gesellschaft.
Der Verlag schreibt zum Buch von Noam Petri und Franziska Sittig:
«Franziska Alexandra Sittig und Noam Petri berichten uns von dem beunruhigenden Aufstieg einer radikalen antiwestlichen Koalition in den Zentren der Wissenschaft, wo islamistische und linksradikale Ideologien aufeinandertreffen. Was als studentische Randbewegung begann, hat mittlerweile die Elite akademischer Institutionen durchdrungen und diktiert auf subtile Weise die Narrative in Politik und Medien. Anhand sorgfältig beleuchteter Fallbeispiele aus den USA und Deutschland decken Sittig und Petri die Zusammenhänge von ideologischem Extremismus, institutionellem Verrat und dem Anstieg antisemitischer Gewalt auf. Sie weisen auf erschreckende Parallelen zu historischen Fällen von akademischer Nähe zu Totalitarismus hin und zeigen, wie Universitäten Islamismus und radikales linkes Gedankengut legitimieren helfen. Dieses Buch ist ein Weckruf. Es zeigt, dass sich der westliche Wissenschaftsbetrieb an einem Wendepunkt hin zu aktivistischer Radikalisierung befindet. Es ist ein dringender Appell, das kulturelle und intellektuelle Erbe der Aufklärung vor ideologischer Subversion zu schützen.»
Zitate aus dem Buch von Noam Petri und Franziska Sittig:
Noam Petri und Franziska Sittig gehen in ihrem Buch auf das ein, was sie «woke-islamistische Allianz» nennen:
«Wokeness führt einen doppelten Kampf gegen den Westen. Sie greift nicht nur die Grundlagen westlicher Zivilisation an, sondern öffnet die Tür für einen weiteren Feind: den Islamismus. Auf den ersten Blick mag diese woke-islamistische Allianz irrational wirken, doch wenn man die unterschiedlichen Motive betrachtet, offenbart sich ihre Logik.
Für die Woken ist sie ideologisch-taktisch motiviert – der Feind und das vermeintliche Opfer meines Feindes ist mein Freund. Islamisten gelten für sie als ‘Unterdrückte’, als Opfer kolonialer sowie rassistischer und damit westlicher Strukturen. Sie sind als aktiver Feind und vermeintliches Opfer des Westens der perfekte Koalitionspartner.
Was man als Aussenstehender kaum fassen kann, ist in Wahrheit einfach das Produkt eines westlichen Selbsthasses, gepaart mit ideologischer Blindheit. Vielleicht glauben einige tatsächlich, dass aus Islamisten woke Aktivisten werden, sobald der Westen gefallen ist. Die Beute schützt seinen Jäger – es scheint so, dass Wokeness den natürlichen Selbsterhaltungstrieb des Menschen überwinden kann.»
Das Buch bietet eindrückliche Fallberichte von den «pro-palästinensischen» Ausschreitungen an amerikanischen und deutschen Universitäten und zeigt die praktische Seite des Verschmelzens von postkolonialen Theorien und Islamismus.
Noam Petri und Franziska Sittig weisen darüber hinaus darauf hin, dass auch das bürgerliche Lager auf eigene Art und Weise versagt habe:
«Während die woke Haltungsgemeinschaft aus ideologisch-strategischem Kalkül handelt, scheut das Bürgertum die Konfrontation mit dem Islamismus. Manche fürchten die islamistische Reaktion, andere haben sich dem woken Zeitgeist längst gezwungenermassen angepasst.»
Was bleibe, sei eine gefährliche Appeasement-Politik im Glauben, durch Nachgiebigkeit am längsten zu überleben:
«Doch gerade Islamisten lassen sich von solchen Zeichen der Schwäche nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Sie nehmen staatliche Fördergelder, sie nutzen die öffentliche Bühne, sie instrumentalisieren die westlichen Schuldgefühle. Ihr Ziel bleibt unverändert die Durchsetzung ihrer Ideologie.
Aus islamistischer Sicht ist ihre Allianz mit den Woken daher rein strategisch, denn sie teilen mitnichten deren Gesellschaftsbild, aber nutzen es, um ihre eigenen Machtansprüche voranzutreiben. Es ist also Zeit, den Islamismus nicht mehr isoliert zu betrachten, sondern im Zusammenspiel mit seinem woken Koalitionspartner. Wer den Islamismus effektiv bekämpfen möchte, muss auch seine politisch-kulturelle Schutzmacht entmachten.»
(Seite 201/202)
Noam Petri & Franziska Sittig rufen nicht einfach zum Kampf gegen Wokeness auf. Sie betonen, dass man dieser Ideologie etwas Besseres entgegensetzen und die Bevölkerung davon überzeugen muss.
Zum wichtigen Thema «Wissenschaftsfreiheit» schreiben sie:
«Die Wissenschaftsfreiheit ist ein hohes Gut, bedeutet aber nicht, dass ideologische Entgleisungen unangreifbar bleiben und weiter vom Staat – also den Steuerzahlern – finanziert werden müssen.
Es braucht strukturelle Reformen: Transparenz über die weltanschauliche Ausrichtung von Studiengängen, die Rückkehr zu echter Pluralität im wissenschaftlichen Diskurs und den Mut, das Etikett ‘Wissenschaft’ jenen zu entziehen, die nur ihre Ideologie begründen, anstatt nach der Wahrheit zu suchen. Nur wenn Universitäten wieder Orte der Wahrheitssuche und nicht der ideologischen Selbstbegründung werden, können sie ihre zivilisatorische Aufgabe erfüllen.
Doch dieser Wandel wird weder allein aus der Politik kommen noch allein aus der Wissenschaft. Beide Seiten müssen den Wandel einleiten.» (Seite 204)
Das Buch von Noam Petri & Franziska Sittig liefert eine spannende Analyse des woken Zeitgeists und gibt auch konkrete Handlungsempfehlungen.
Zum Inhaltsverzeichnis des Buches hier.
Quelle:
«Die intellektuelle Selbstzerstörung – Wie der Westen seine eigene Zukunft verspielt», von Noam Petri & Franziska Sittig, ibidem Sachbuch, 2025.
Video-Gespräche Noam Petri & Franziska Sittig:
► Wieso zerstören Akademiker den Westen, Noam Petri? | Podcast #88
► Angriff auf Wissenschaft & Freiheit? Mit den Autoren von »Die intellektuelle Selbstzerstörung«
Siehe auch:
Wie Postkolonialismus Antisemitismus fördert und Terror legitimiert
Allianzen zwischen rechtem, linkem und muslimischem Antisemitismus?
Buchtipp:
«Drei Gesichter des Antisemitismus – rechts, links und islamistisch», von Jeffrey Herf, Hentrich & Hentrich Verlag Berlin 2025. Buchbesprechung und Zitate.
Vortrag: Herta Müller über «Politische Dämonen»
Demokratie darf uns nicht müde machen, sagt Herta Müller
Egon Flaig: «Die Niederlage der politischen Vernunft» (Buchtipp)