Der Kanton Basel-Stadt hat der Jungen SVP (JSVP) ihre Plakatkampagne «Islamistischen und woken Antisemitismus stoppen» untersagt. Jetzt droht ein Rechtsstreit, weil die JSVP Rekurs gegen den Entscheid eingelegt hat.
Im Rahmen ihrer Kampagne gegen «islamistischen und woken Antisemitismus» beabsichtigt die JSVP, rund um Universitäten Plakate aufhängen.
Der Kanton Basel-Stadt hat dies jedoch verboten mit der Begründung, das Sujet des Plakats sei «diskriminierend».
Das Plakat zeigt einen maskierten Mann mit Messer – ein «radikaler Islamist». Daneben ist eine «woke linke Person» mit gefärbten Haaren, Regenbogenschal und Spraydose zu sehen.
Ergänzt wird das Plakat mit dem Slogan: «Islamistischen und woken Antisemitismus stoppen!».
In der Begründung zur Ablehnung schreibt der Kanton Basel-Stadt, die Sujets würden implizieren, dass die LGBTQ-Community mit rechtswidrigen Mitteln kämpfe. Zudem werde sie mit Messerstechern verglichen oder diesen gar gleichgestellt. Der Slogan verallgemeinere darüber hinaus, alle LGBTQ-Personen seien Antisemiten.
Quelle:
Basel verbietet «Woke»-Plakat der JSVP gegen Antisemitismus (20Minuten)
Kommentar:
☛ Das Plakat-Sujet der JSVP macht tatsächlich einen demagogischen, überzogenen Eindruck.
☛ Man kann ja gut finden, dass die JSVP gegen Antisemitismus antritt. Glaubwürdiger wäre die Jungpartei der SVP allerdings, wenn sie ihre Kontakte zu Rechtsextremen einstellen würde. Siehe dazu:
Junge SVP: Mangelnde Abgrenzung zum Rechtsextremismus
☛ Die JSVP liegt allerdings nicht falsch, wenn sie auf «woken» Antisemitismus an Universitäten hinweist. Das ist ein ernstes Problem, das angegangen werden und thematisiert werden muss. Postkoloniale Theorien sind stark ideologisch eingefärbt und haben in den letzten Jahren zu viel Einfluss an Universitäten erlangt.
Siehe dazu:
Postkolonialismus als Quelle von Judenhass
Postkolonialismus auf Abwegen: Begeisterung für Osama Bin Laden
Harvard Universität: Postkolonialismus & Antisemitismus Hand-in-Hand
Antisemitismus an der Central European University (CEU) in Wien
☛ Die Zeitung 20minuten bildet das Plakat-Sujet in ihrer Onlineversion ab und verschafft damit der JSVP unbezahlbare Gratiswerbung. Wozu braucht es noch teure Plakate, wenn Medien die Verbreitung gratis übernehmen. Die Provokation der JSVP hat sich wieder einmal gelohnt.