Der Züricher Kantons- und Gemeinderat Bernhard im Oberdorf verlässt nach 24 Jahren per sofort die SVP. Er begründet diesen Entscheid mit der Haltung der Partei zum Ukrainekrieg, mit der Neutralitätsinitiative und mit dem Erstarken der Putin-Versteher in der SVP.
Bernhard im Oberdorf erklärt, die Initiative der SVP vertrete eine enge Auslegung der Neutralität, die er nicht mehr länger mitverantworten wolle. Dabei denkt er vor allem an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Denn eine Annahme der Vorlage verunmögliche Sanktionen, selbst wenn ein Land einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führe. Das widerspreche seinen innersten Werten.
Bernhard im Oberdorf hat darum im letzten Jahr auch nicht mehr an der Albisgütli-Tagung teilgenommen. Er müsse nicht nachbeten, was die ‹Weltwoche› vorschreibt, findet er, und stellt fest: «Die Putin-Versteher und Trump-Verehrer haben in der SVP stark an Einfluss gewonnen. Das beunruhigt mich.»
Quelle:
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Wird die SVP ohne Bernhard im Oberdorf noch Putin-näher?
Die SVP war mal eine durchaus patriotische Partei mit einem gesunden Stolz auf die Schweiz. Tempi passati. Seit die SVP von Oligarchen dominiert wird, kriecht ein Teil der Parteielite, aber auch der Pateibasis, allerlei Autokraten in den Hintern. Putin, Trump, Orban – wer solche Figuren toll findet, verabschiedet sich von demokratischen Werten. Die anständigen SVPler – die gibt es immer noch – sollten die Trumpisten, Putinisten und Orbanisten in die Schranken weisen. Das wird wohl schwieriger, wenn Leute mit intakten demokratischen Werten wie Bernhard im Oberdorf austreten. Putin-Influencer wie Weltwoche-Verleger Roger Köppel und die Oligarchin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher haben in der Partei zu viel Einfluss.
Siehe auch:
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