Die Juso Schweiz hat beschlossen, die BDS-Bewegung zu unterstützen. Die drei Buchstaben stehen für „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“, die gegen Israel gerichtet sind.
Das Focus Magazin umschreibt das BDS-Programm in einem lesenswerten Artikel so:
«Israelische Künstler sollen nirgendwo auftreten, israelische Wissenschaftler nirgendwo forschen dürfen. Wenn eine Firma mit Israel Geschäfte macht, soll niemand mehr ihre Produkte kaufen. Der Staat Israel soll auch aus allen internationalen Organisationen ausgeschlossen werden….Auch Universitäten sollten ihre Zusammenarbeit mit israelischen Hochschulen schleunigst beenden.»
Die NZZ schreibt in einem Artikel zum Beschluss der Juso:
«Die vor knapp 20 Jahren gegründete BDS-Bewegung verlangt einen wirtschaftlichen Boykott, den Abzug von Investitionskapital sowie Sanktionen gegen Israel. Sie gilt als klar israelfeindlich und wird teilweise als antisemitisch eingestuft. Tatsächlich erinnert das Vorgehen an die Nazi-Parole “Kauft nicht bei Juden“. Nach Ansicht des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes haben die Handlungsmuster und Methoden der BDS-Bewegung einen eindeutig antisemitischen Anstrich. Mehrere Länder halten die Bewegung offiziell für antisemitisch, so Deutschland, Tschechien oder Österreich.»
Erst vor wenigen Monaten stufte das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz die BDS-Bewegung als extremistischen Verdachtsfall ein. Sie weise «Bezüge zum säkularen palästinensischen Extremismus» auf, schrieb das Bundesamt im Juni und erklärte, BDS verlange ein Ende der Besatzung «allen arabischen Landes». Das entspreche der Forderung nach dem Ende der Existenz des Staates Israel.
Verbindungen zwischen BDS und linken Parteien haben eine lange Tradition
Antisemitismus kommt nicht nur im rechten, sondern auch im linken Lager vor. So haben auch Verbindungen zwischen BDS und linken Parteien eine lange Tradition. Zahlreiche Persönlichkeiten und Politiker aus der Schweiz haben sich zur BDS-Bewegung bekannt. Seit einigen Jahren und wohl auch bei den Juso spielt bezüglich Israelhass und Antisemitismus der Postkolonialismus eine wichtige Rolle. Diese krude Mischung aus Ideologie und Wissenschaft hat sich in einem bedenklichen Mass an Universitäten etabliert. Die Juso sind inzwischen sehr stark durch Theorien der Identitätspolitik geprägt, die mit dem Postkolonialismus eng verbunden sind. Es überrascht deshalb nicht, dass sie sich der antisemitischen BDS-Bewegung anschliessen. Sie stellen sich damit in die Nähe von Islamisten, eine Verbindung, die auch eine lange Tradition hat.
Nach dem Massaker vom 7. Oktober 2024 zeigt sich der Antisemitismus der identitätspolitischen akademischen Linken in zahlriechen Protesten an Universitäten und auf der Strasse.
Jens Balzer beschreibt in seinem Buch «After Woke» den Umgang der ‘woken`, postkolonialen, queerfeministischen Linken mit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 als «moralischen Bankrott».
Quellen der Zitate:
Paten des Hasses (Focus)
«After Woke», von Jens Balzer, Matthes & Seitz Verlag Berlin 2024 (Buchbeschreibung und Zitate).
Siehe ausserdem auch folgende Beiträge:
Wie Postkolonialismus Antisemitismus fördert und Terror legitimiert
Wie der queere Feminismus im Antisemitismus gelandet ist
Allianzen zwischen rechtem, linkem und muslimischem Antisemitismus?
Wie Antiimperialismus zu Antisemitismus führt
Antiimperialismus & Postkolonialismus befeuern linken Israelhass