Die Kreml-Propaganda verbreitet seit Jahren die Lüge, dass die Nato-Osterweiterung ein Grund gewesen sei für den Angriff auf die Ukraine. Wladimir Putin und seine Helfershelfer behaupten immer wieder, die NATO hätte Russland und die Sowjetunion betrogen und versprochen sich nicht nach Osten auszudehnen. Putin setzt dieses Argument auch ein, um den Ukraine Krieg zu rechtfertigen. In Wahrheit existiert eine solche Versprechung der NATO und der USA jedoch nicht und der Kreml-Diktator lügt sich auch hier die Welt zurecht.
Der YouTube-Kanal GEOPOL widerlegt die wichtigsten russischen Lügereien rund um die NATO-Osterweiterung.
Die zentralen Punkte:
☛ Die russische Propaganda behauptet, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und James Baker hätten Gorbatschow und damit den Russen im Jahr 1991 bei den Verhandlungen zum 2+4 Vertrag versprochen, dass sich die NATO keinen Zentimeter mehr nach Osten ausweiten werde. In einem Vertrag wurde dies aber nie schriftlich festgelegt. Bei diesen Verhandlungen ging es um die Wiedervereinigung Deutschlands.
☛ Putin lässt dabei unter den Tisch fallen, in welchem Stadium der Verhandlungen, in welchem Kontext und wie solche mündlichen Äusserungen gefallen sind. Es handelte sich um hypothetische Fragen und Äusserungen in einem frühen Verhandlungsstadium, um Grenzen des Gegenübers auszutesten. Auch mündlich gibt es also keine verbindlichen Zusagen, die eine NATO-Osterweiterung ausschliessen, zumal die beteiligten Politiker zu solchen Zusagen gar nicht befugt gewesen sind.
Im YouTube-Video von GEOPOL wird dieser entscheidende Kontext dargestellt.
☛ Putin lässt in seiner Propaganda den NATO-Russland-Pakt von 1997 komplett weg, den auch Russland unterschrieben hat, und der die NATO-Osterweiterung offiziell erlaubt. Damit konnte jedes Land frei entscheiden, welchem Militärbündnis es sich anschliessen will.
Zentraleuropäische Länder wollten die NATO-Osterweiterung
Die NATO-Osterweiterung wird von der Kreml-Propaganda so dargestellt, als ob sich die USA und die NATO die osteuropäischen Länder unter den Nagel gerissen hätten. Das ist eine komplett irreführende Lüge. Schon vor dem Mauerfall 1989 gab Bestrebungen osteuropäischer Länder für eine Annäherung an die NATO. So trafen sich zum Beispiel Politiker Polens, der Tschechoslowakei und Ungarns mit Vertretern der NATO und bekundeten Interesse für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks haben sich Länder wie Polen, Lettland, Litauen, Estland, Tschechien, Slowakei, Rumänien und Bulgarien freiwillige entschieden, um Aufnahme in die NATO zu bitten.
Ein wesentlicher Grund dafür war die Angst dieser Länder vor einem revisionistischen Russland, das sich seine Einflusssphäre wieder zurückerobern will. Für sie war die NATO-Osterweiterung ein Schutz gegen ihren grossen Nachbarn. Dass diese Angst nicht unberechtigt war (und ist), zeigt der russische Angriffskrieg zur Unterwerfung der Ukraine.
Hier geht’s zum Video von GEOPOL:
Die WAHRHEIT über die NATO-Osterweiterung!
Ausserdem:
☛ Dr. Klaus Gestwa, Professor für Osteuropäische Geschichte von der Universität Tübingen, widerlegt 8 populäre Theorien zu Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine:
☛ Falschinformationen und Desinformation der russischen Propaganda zum Ukraine-Krieg widerlegt der «Zeidgenosse»:
☛ Siehe auch:
Putin’s erfolgreiche hybride Kriegsführung gegen Europa
Putin’s Handlanger im Westen politisch isolieren!
Irredentismus in Putin’s Russland als Grundlage für Aggression
Herta Müller bringt Wladimir Putin auf den Punkt
Putinismus – Ideologie und Verschwörungstheorien