Die Olympiade in Paris hat nun ihren kompletten Boxer-Skandal. Zwei Athleten, die entsprechend sehr starker Indizien eine männliche Pubertät durchlaufen haben, gewinnen im Frauenboxen eine Goldmedaille. Versagt hat in diesen Fällen in erster Linie das Internationale Olympische Komitee (IOC), das darauf verzichtet, das Geschlecht der Athleten zu überprüfen, und sich nur auf den Eintrag im Pass verlässt. Versagt hat aber auch ein grosser Teil der Medien, der diese Farce nicht hinterfragt und damit ein eigentliches Medienversagen zu verantworten hat.
Die meisten Medien haben die Position des IOC kritiklos übernommen und bei Imane Khelif und Lin Yu-ting von Boxerinnen gesprochen. Das ist mit allergrösster Wahrscheinlichkeit eine Falschmeldung. Die zwei genetischen Tests in Indien und der Türkei durch unabhängige Labore, die zum Resultat führten, dass Imane Khelif und Lin Yu-ting bei IBA-Wettbewerben nicht mehr in der Frauenkategorie zugelassen wurden, werden unter den Tisch gewischt Der anerkannte Sportsjournalist Alan Abrahamson konnte die Ergebnisse einsehen. Siehe dazu:
ALGERIA’S IMANE KHELIF WINS GOLD. WILL THIS WORLDWIDE CONTROVERSY SPARK CONSTRUCTIVE CHANGE?
Vernebelung der Hintergründe und fehlende kritische Fragen
Ein Medienversagen liegt aber auch darin, dass die möglichen medizinischen Hintergründe dieser Fälle kaum erklärt. Zum Beispiel, dass es eine Störung der männlichen Geschlechtsentwicklung gibt (5-ARD), die dazu führen kann, dass ein Baby zur Welt kommt, das äusserlich wie ein Mädchen aussieht und darum auch als solches aufgezogen wird. Diese Kinder haben aber innenliegende Hoden, die in der Pubertät mit der Produktion von Testosteron beginnen, und eine verspätete Vermännlichung bewirken. Und wer eine männliche Pubertät durchmacht, hat gegenüber Frauen im Sport Vorteile bezüglich Ausdauer und Kraft, die nicht rückgängig gemacht werden können.
Als eine der wenigen Ausnahmen hat Jan Fleischhauer diese Zusammenhänge im «Focus» gut erklärt:
Es hilft alles nichts: Im Boxfinale der Frauen stehen biologisch gesehen zwei Männer
Weiterer Hintergrundbericht:
Khelif’s Trainer Confirms “Problem With Chromosomes” As Spanish National Boxing Team Commissioner Reveals That Khelif Was Considered Too Dangerous To Train Against Women (Reduxx – Feminist news and opinion)
Woher kommt dieses breitflächige Medienversagen?
Man kann dieses eklatante Medienversagen wohl nur auf dem Hintergrund von gesellschaftlichen Strömungen einigermassen verstehen. Identitätspolitik und Gender-Ideologie sind dabei die wichtigsten Einflüsse. Sie kämpfen dafür, die biologischen Kategorien von Mann und Frau aufzuheben. Judith Butler, die Ikone dieser Ideologie, hält auch das biologische Geschlecht für sozial konstruiert. Diese Biologie-Leugnung hat inzwischen das IOC erfasst. Gut zusammengefasst hat das die Europäische Gesellschaft für Geschlechtergerechtigkeit (EGG):
«Bei der IOC Boxing Unit gilt nun geschlechtliche Selbstidentifikation. Frau ist, wer es sagt und aus welchen Gründen auch immer den Geschlechtseintrag „weiblich“ im Reisepass führt.
That’s it.
Somit sind sämtliche Geschlechtsmerkmale und das Aussehen vollkommen belanglos, jeder Test unerwünscht und irrelevant.
Diese Definition von „Frau“ bestätigte Thomas Bach, Präsident des IOC, bei seiner Pressekonferenz am 3. August 2024. Auch hier die Regentschaft der Yogyakarta Prinzipien: Frau sein ist Menschenrecht, das jedem Mann zukommt. Das ist meiner Meinung nach der letzte Beweis vollkommener institutioneller Gefangenschaft des IOC im Genderismus. Und weil es sich schon bisher so gut bewährt hat, wurde zusätzlich die Nebelwand DSD (Differences of Sexual Development) vorgeschoben.
Dass nun vermutlich Männer mit normal männlichen Testosteronlevels und den bekannten körperlichen Vorteilen gegen Frauen boxen, geht auf die Kappe des IOC und derer, die darauf ihre Geschäftsmodelle aufgebaut haben. Die tagelangen unerträglichen Auseinandersetzungen auf Social Media und die Welle katastrophaler Desinformation ebenso. Den Kritikern wirft man Hatespeech vor, das Billigste wirklich aller möglichen Argumente.
Wir haben keine Nachweise darüber, welchem Geschlecht die Boxer Khelif, Carini, Lin, Turdibekova und Hamori angehören. Die Kalamität, die daraus entstanden ist, ist nicht lediglich ein Versehen des IOC – sie ist genau das, was das IOC will. Das ist Sport, der den erklärten Prinzipien der Inklusion von „gender identity” folgt. Beim Frauenboxbewerb treten Identitäten gegeneinander an. Für Paris hat das IOC sogar ein Glossar für Journalisten herausgegeben, welche Begriffe vermieden werden sollen. Beispielsweise „als Frau geboren“ und „biologisch männlich“.»
Quelle:
Wut und Tränen – Frauenboxen bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris (EGG)
Identitätspolitisch imprägnierte Medienleute
Soweit zum Versagen des IOC. Aber warum kommt es zum grossflächigen Medienversagen? Warum fragen die meisten Medien nicht kritisch nach und beten die hanebüchenen Erklärungen des IOC herunter? Warum übernehmen sie untertänigst die vorgegebenen Sprachregelungen des IOC? Warum erklären sie medizinische Hintergründe kaum, irreführend oder gar nicht?
Das lässt sich wohl nur verstehen, weil ein grosser Teil der Journalistinnen und Journalisten ideologisch durch Identitätspolitik geprägt sind. Die Theorien einer Judith Butler & Co. werden in Universitäten seit langem in Geistes- und Sozialwissenschaften gelehrt und haben sich durchgesetzt. Und wohin gehen Geistes- und Sozialwissenschaftler, wenn sie nach dem Studium erwerbstätig werden wollen oder müssen? In die Medien, zu NGO’s, in die Bildungsarbeit oder in die Politik.
In diesen Bereichen gibt es eine ideologische Aufladung, die sich nicht nur gerade im Medienversagen einer ideologisch verzerrten Berichterstattung über die beiden Goldmedaillen-Boxer zeigt. Sie gefährdet auch Aufklärung, Universalismus, Demokratie und Wissenschaft. Diese Entwicklung geht also weit über den aktuellen Skandal im Frauensport hinaus.
Siehe dazu:
Identitätspolitik unterminiert Demokratie und Rechtsstaat
Standpunkttheorie der Identitätspolitik unterminiert Wissenschaft und Demokratie
Identitätspolitik als Gift für die Demokratie
Identitätspolitik unterminiert Wissenschaft
Was Identitätspolitik mit Religion verbindet
Identitätspolitik liegt falsch: Die Biologie kennt zwei Geschlechter, nicht mehr
Identitätspolitik und Postfaktualismus greifen Basis der Wissenschaft an
Identitätspolitik – die Gemeinsamkeiten mit Verschwörungstheorien