Im Hinblick auf die Bundestagswahl hat Sophie Klieeisen in der FAZ die Wahlprogramme der Grünen und der SPD zum Thema Antisemitismus unter die Lupe genommen:
«Ihren Wahlprogrammen (das der Grünen ist noch vorläufig, das der SPD heißt übermütig „Regierungsprogramm“) gelingt es jenseits von Floskeln nicht, Antisemitismus in seinen heutigen dreifachen Erscheinungsformen klar zu benennen, ordnen es ein neben „Queer- und Behindertenfeindlichkeit“ (aus dem Programmentwurf der Grünen). Davor, dass gerade Mitglieder neuer linker und spezifischer muslimischer Milieus aktuell die stärksten Triebkräfte des Antisemitismus darstellen, wie der neueste Verfassungsschutzbericht deutlich macht, verschließen die beiden Parteien ängstlich die Augen.»
Quelle:
PFLICHTLEKTÜRE FÜR DEMOKRATEN:
Wenn das Denken durch Stimmungen ersetzt wird (FAZ)
Ohne Paywall hier.
Wahlprogramme vernebeln linken und muslimischen Antisemitismus
Rechter Antisemitismus ist ein ernsthaftes Problem und wer eine demokratisch gefestigte Grundhaltung hat, wird rechtsextremen Parteien wie AfD und FPÖ keine Stimme geben.
Doch warum negieren die Wahlprogramme linker Parteien den muslimischen Antisemitismus?
Das dürfte damit zusammenhängen, dass linke Parteien sich seit einigen Jahren vom Universalismus entfernt haben und stark von Konzepten und Theorien aus der Trickkiste der Identitätspolitik geprägt sind. Hier sind es vor allem der Postkolonialismus und die Queer-Theorie, die prägnant antisemitisch daherkommen.
Siehe dazu:
Wie Postkolonialismus Antisemitismus fördert und Terror legitimiert
Postkolonialismus steht zu Recht in der Kritik
Wie der queere Feminismus im Antisemitismus gelandet ist
Woke-Extreme fördern Antisemitismus
Allianzen zwischen rechtem, linkem und muslimischem Antisemitismus?
Wie Antiimperialismus zu Antisemitismus führt
Ahmad Mansour zu den Gefahren von Identitätspolitik & postkolonialer Ideologie
Antiimperialismus & Postkolonialismus befeuern linken Israelhass
Edward Said und der Israelhass an Universitäten
Die oben verlinkten Beiträge illustrieren, dass vor allem die identitätspolitisch geprägte akademische Linke immer wieder eine Nähe zu Positionen und Figuren aus dem Islamismus zeigt. Kein Wunder also, wenn die Wahlprogramme der Linken beim muslimischen Antisemitismus einen blinden Fleck haben (und bei ihrem eigenen Antisemitismus sowieso).
Siehe ausserdem:
► Zu Antisemitismus und Islamismus:
Antisemitismus bedroht die Demokratie
Islamismus als antidemokratische Ideologie
► Zur Identitätspolitik:
Identitätspolitik als Gift für die Demokratie